Senatoren gegen Wahlkommission: „Hexenjagd“

Eine Gruppe thailändischer Senatoren hat die Wahlkommission (EC) aufgefordert, ein Ermittlungsverfahren zu angeblichen Wahlabsprachen bei der Senatswahl 2024 auszusetzen. Die Politiker werfen der Kommission Rechtsverstöße, Befangenheit und undurchsichtige Anschuldigungen vor. „Die Ermittlungen sind unfair und basieren auf undurchsichtigen Beweisen“, erklärte Senator Chattrawat Saengphet, der die Beschwerde an EC-Chef Itthiporn Boonpracong überreichte.

Streitpunkt: DSI-Einfluss und undurchsichtige Vorwürfe

Besonders kritisch sehen die Senatoren die Zusammenarbeit der EC mit dem Department of Special Investigation (DSI). Das sogenannte „26. Untersuchungskomitee“ besteht aus EC- und DSI-Mitarbeitern – eine Konstellation, die die Senatoren als „unzulässige Einmischung“ brandmarken. „Die DSI hat hier nichts zu suchen, das untergräbt die Neutralität der Wahlkommission!“, so ein Senator.

Zudem monieren die Beschwerdeführer, dass die Vorwürfe nicht präzise genug seien, um eine Verteidigung zu ermöglichen. „Wie sollen wir uns wehren, wenn wir nicht wissen, was uns konkret vorgeworfen wird?, fragt ein Betroffener.

Vertraulichkeitsbruch?
Sensible Akten in durchsichtigen Umschlägen

Ein weiterer Skandal: Mindestens sechs Senatoren erhielten ihre Vorladungen in durchsichtigen Umschlägen, wodurch vertrauliche Ermittlungsdetails einsehbar waren. „Das verstößt gegen Datenschutzgesetze und untergräbt das Vertrauen in die EC“, kritisiert Senator Alongkot Worakee. Die Gruppe prüft nun rechtliche Schritte wegen „Amtsmissbrauchs“ (§ 157 StGB) gegen die Verantwortlichen.

Forderungen der Senatoren: Neuaufrollen oder Einstellen der Ermittlungen
Die Petition an die EC fordert:

Aussetzung des 26. Untersuchungskomitees
Überprüfung aller Beweise und Zeugenaussagen
Einstellung der Zusammenarbeit mit der DSI
Klare, nachvollziehbare Anschuldigungen

Politisches Machtspiel oder berechtigte Kritik?

Während die Senatoren von einer „politischen Verfolgung“ sprechen, betont die EC, nur „ihrer Pflicht nachzukommen“. Beobachter vermuten einen Machtkampf zwischen altem Establishment und Reformkräften. Sollte die EC nachgeben, könnte das Präzedenzfall für künftige Wahlprüfungen werden.

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