Phuket-Bomber gesteht vier Anschläge – Ist die Insel noch sicher?

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Vier Bomben in vier Tagen

PHUKET – Eine Serie geplanter Bombenanschläge hat die Urlaubsinsel Phuket erschüttert. Im Zentrum des Geschehens: eine Motorradbombe am Flughafen, abgelegt von einem Mann aus der südlichen Provinz Pattani – ein Gebiet, das in den letzten Jahrzehnten immer wieder durch separatistische Gewalt in die Schlagzeilen geraten ist.

Am 25. Juni gestand ein festgenommener Verdächtiger, vier Sprengsätze auf Phuket platziert zu haben – darunter diejenige Bombe, die am internationalen Flughafen von EOD-Spezialisten in letzter Minute entschärft wurde. Der Mann, bekannt unter dem Namen Muhamah (Nachname zurückgehalten), wurde bereits von der Polizei von Phang Nga an das Verhörzentrum des Polizeikommandos der südlichen Grenzprovinzen in Yala überstellt.

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Ein Plan mit vier Männern

Im Verhör gestand der Verdächtige nicht nur die Tat, sondern lieferte auch detaillierte Angaben zum Ablauf der Anschläge. Die Operation, so sagte er, begann am Abend des 21. Juni. Gemeinsam mit drei Komplizen – genannt Pajoo, Paosoo und Sulaiman – startete er die Reise von Pattani in Richtung Phuket.

In Hat Sakom warteten bereits drei Motorräder und ein Auto. Die Fahrzeuge: zwei weiße Honda Wave, eine blaue Honda Wave und ein Sedan, der Bombenmaterial und Benzin im Kofferraum transportierte. Die Gruppe reiste im Konvoi, wechselte regelmäßig die Fahrer und die Kleidung – offenbar, um einer Entdeckung zu entgehen.

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Tarnung mit Lieferdienst-Taschen

Am nächsten Morgen setzte die Gruppe ihre Fahrt fort. Vor dem Eintreffen in Phuket wurden an den Motorrädern Essensliefer-Taschen befestigt, um die Sprengsätze als Lieferfahrzeuge zu tarnen.

Auf dem Weg legte die Gruppe Pausen an zwei Moscheen ein. In der Ban Tha Chatchai-Moschee hielten sie rund 30 Minuten Rast, in der Nurul Jannatul Bang Rong-Moschee wurde gebetet. Dort verwandelte „Pajoo“ eines der weißen Motorräder in eine Bombe, indem er einen Sprengsatz unter dem Sitz platzierte.

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Das Ziel: der Flughafen Phuket.

Anschläge auf Touristenorte

Laut Geständnis wurden insgesamt vier Bomben auf Phuket deponiert:

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Ein Motorrad mit Bombe am internationalen Flughafen
Ein Sprengsatz an der beliebten Aussichtsklippe Laem Phromthep
Zwei weitere Bomben im touristischen Zentrum von Patong

Am Morgen des 25. Juni durchsuchten Polizeikräfte und Spürhunde über drei Stunden lang das Gebiet um Laem Phromthep. Einen Tag später, am 26. Juni, entschärfte ein EOD-Team einen weiteren Sprengsatz am Patong Beach.

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„Die Motorradbombe wurde unter dem Sitz eines abgestellten weißen Honda Wave versteckt,“ bestätigte ein Ermittler. Dank des Geständnisses konnten die Behörden rechtzeitig eingreifen und Schlimmeres verhindern.

Weitere Täter unter Verdacht

Auch der Komplize Sulaiman hat inzwischen zentrale Details bestätigt – darunter den Start der Operation in Pattani, den Zwischenstopp in Krabi und die geplante Ankunft in Phuket. Die Polizei prüft nun, ob es weitere Beteiligte, Hintermänner oder noch nicht entdeckte Ziele gab.

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„Wir ermitteln mit Hochdruck, um den vollen Umfang des Komplotts aufzudecken,“ so ein Sprecher der Ermittlungsbehörde. Das Verhörzentrum in Yala koordiniert derzeit die Befragungen der Verdächtigen.

Touristen verunsichert – Behörden unter Druck

Die Enthüllungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Phuket auf eine neue Tourismussaison hofft. Die Nachricht von geplanter Gewalt auf einem internationalen Flughafen trifft die Behörden empfindlich – und dürfte international für Schlagzeilen sorgen.

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Der Flughafen wurde nach dem Fund zeitweise unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen betrieben, blieb aber in Betrieb.
„Dank der professionellen Arbeit der Sprengstoffeinheit wurde eine Katastrophe verhindert,“ sagte ein Sprecher der Royal Thai Police.

Wie sicher ist Phuket?

Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Klar ist jedoch: Die Anschlagsserie war präzise geplant und hätte schwerwiegende Folgen haben können. Dass die Täter aus Pattani stammen, wirft zudem ein Licht auf die ungelöste Gewaltproblematik in Thailands Süden.

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Für die Urlauber stellt sich nun erneut die Frage: Wie sicher ist Phuket wirklich? Und kann das Vertrauen wiederhergestellt werden, bevor der Tourismus leidet?

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4 Kommentare zu „Phuket-Bomber gesteht vier Anschläge – Ist die Insel noch sicher?

  1. Wessen Geistes Kind diese Leute sind, ist leicht festzustellen. Interessant ist, dass sie vor dem Legen der Bomben noch gebetet haben. Zu welchem Teufel haben haben diese gottlosen Barbaren gebetet?
    Was ich in dem Artikel vermisse: warum sollten andere Menschen durch die Bomben sterben? Welche Motivation hatten/haben diese potentiellen Mörder?

    1. Diese Information liegt uns derzeit nicht vor, da sie weder aus offiziellen Polizeiquellen noch aus den bisherigen Medienberichten hervorgeht. Sobald uns neue Erkenntnisse vorliegen, werden wir diese selbstverständlich in einem Update zeitnah nachreichen.

  2. Diese drei „Unruheprovinzen“ stehen seit über 20 Jahren unter Kriegsrecht. Keine irgendwie geartete Regierung hat wirklich ernsthafte Versuche unternommen diesen Bürgerkrieg zu beenden. Ich hoffe einfach mal, dass dies „nur“ eine einmalige Aktion war diesen Krieg wieder in die Touristenzentren zu tragen. Wieder, weil wir das 2016 auf Koh Samui, Phuket und Hua Hin schon einmal hatten. Damals mit etlichen Verletzten und Toten.

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