Bangkok – Thailand erlebt derzeit eine erneute Zunahme an Covid-19-Erkrankungen. Wie die Bangkok Post unter Berufung auf aktuelle Daten des thailändischen Gesundheitsministeriums berichtet, wurden zwischen dem 24. Mai und dem 14. Juni 2025 landesweit 76.161 neue Infektionen verzeichnet. Im gleichen Zeitraum kam es zu 40 weiteren Todesfällen. Damit steigt die Gesamtzahl der registrierten Infektionen im laufenden Jahr auf 476.584, die Zahl der Todesfälle auf 154.
Laut dem Department of Disease Control (DDC) wurden 72.166 dieser neuen Fälle stationär in Krankenhäusern behandelt, während 3.995 Patienten ambulant versorgt wurden. Regional betrachtet war Bangkok mit 17.945 Fällenam stärksten betroffen, gefolgt von Chon Buri (3.315), Nakhon Ratchasima (3.027), Chiang Mai (2.678) und Rayong (1.775).
Die Analyse nach Altersgruppen zeigt, dass besonders ältere Menschen ab 60 Jahren gefährdet sind. In dieser Bevölkerungsgruppe wurden 14.757 Fälle erfasst. Die zweit- und drittgrößten Gruppen bilden die 30- bis 39-Jährigen (14.561 Fälle) sowie die 20- bis 29-Jährigen (13.889 Fälle) – Altersgruppen mit hoher beruflicher und sozialer Mobilität.
Ein wöchentlicher Trendbericht der Behörde zeigt, dass die Infektionszahlen bis einschließlich Kalenderwoche 24 weiter gestiegen sind. Auch wenn sich Thailand offiziell in der sogenannten endemischen Phase befindet, weist das Gesundheitsministerium auf eine anhaltende Viruszirkulation hin. Die Bevölkerung wird daher weiterhin gebeten, grundlegende Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Masken in Menschenmengen, regelmäßiges Händewaschen und – insbesondere für gefährdete Gruppen – Auffrischungsimpfungen zu beachten.
Unabhängig von den offiziellen Zahlen veröffentlichte auch Dr. Thira Woratanarat, Medizinprofessor an der Chulalongkorn-Universität, am Montag eine eigene Einschätzung. Über seine Facebook-Seite informierte er, dass 116 Menschen in den vergangenen vier Wochen im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben seien. Dieser Wert liege laut seiner Analyse 29-mal höher als die Todesrate bei saisonaler Grippe und knapp viermal so hoch wie bei anderen Formen der Lungenentzündung.
Dr. Thira betonte dabei ausdrücklich, dass Covid-19 weiterhin ein relevanter gesundheitlicher Risikofaktor sei, insbesondere bei nachlassender Aufmerksamkeit gegenüber Schutzmaßnahmen. Er plädierte jedoch nicht für neue Einschränkungen, sondern sprach sich für eine informierte Auseinandersetzung mit den vorliegenden Daten aus.
In der thailändischen Gesellschaft wird die Pandemie zunehmend als Teil des Alltags wahrgenommen. Gleichzeitig gibt es Stimmen aus der Medizin, die darauf hinweisen, dass ein Gleichgewicht zwischen Normalisierung und Wachsamkeit gefunden werden müsse – nicht zuletzt im Sinne des Schutzes besonders anfälliger Bevölkerungsgruppen.
Quelle:
Bangkok Post – Spike in Covid-19 cases sparks concerns
