Während die Stadtverwaltung mit einer glänzenden PR-Kampagne das Image als sicheres Reiseziel poliert, schlagen ausländische Langzeitbewohner Alarm.
Betrug, gefährliche Straßen und mangelhafte Sicherheitsmaßnahmen überschatten die sonnigen Strände. Die Skepsis der Expat-Community wächst, und viele ziehen es vor, die Stadt zu verlassen. Was stimmt nicht mit Pattayas Sicherheitskonzept? Wir beleuchten die brennenden Probleme.
Glanzvolle PR, bittere Realität
Die Stadtverwaltung von Pattaya präsentiert stolz ihr Motto „Sicherheit Schritt für Schritt neu erfinden“. Auf glanzvollen Pressekonferenzen werden Fortschritte angepriesen, doch die Realität auf den Straßen erzählt eine andere Geschichte.
Langzeitbewohner, sogenannte Expats, empfinden die Maßnahmen als reine Kosmetik. „Es ist, als würden sie die Probleme mit bunten Plakaten überkleben“, klagt ein deutscher Resident, der seit zehn Jahren in Pattaya lebt.
Die Diskrepanz zwischen den Versprechen der Behörden und der tatsächlichen Lage führt zu wachsendem Misstrauen. Viele Ausländer fühlen sich von der Stadt im Stich gelassen, da konkrete Lösungen fehlen. Die glanzvolle PR-Kampagne scheint vor allem Touristen zu täuschen, während die Realität für Einwohner ernüchternd bleibt.
Gefährliche Gehwege: Ein Risiko für alle
Ein Spaziergang in Pattaya kann zum Abenteuer werden – und nicht im positiven Sinne. Die Gehwege der Stadt sind berüchtigt für ihre schlechte Qualität. Unebene Platten, Löcher und fehlende Beleuchtung machen sie zu einem Risiko, besonders nachts.
„Ein falscher Schritt, und du landest im Krankenhaus“, sagt ein australischer Expat. Die Stadt hat zwar vereinzelt Reparaturen angekündigt, doch viele Abschnitte bleiben gefährlich. Besonders ältere Bewohner und Touristen fühlen sich unsicher.
Dazu kommt das Fehlen klarer Beschilderungen, was die Orientierung erschwert. Die Behörden scheinen das Problem zu ignorieren, während die Beschwerden der Anwohner lauter werden. Sicherheit beginnt auf der Straße – doch hier hinkt Pattaya hinterher.
Touristenpolizei: Mehr Show als Schutz
Die verstärkte Präsenz der Touristenpolizei sollte Vertrauen schaffen, doch viele Expats sehen darin nur eine Show. „Sie stehen herum und machen Fotos mit Touristen, aber echte Probleme lösen sie nicht“, klagt eine deutsche Langzeitbewohnerin.
Die Installation von Überwachungskameras wurde als Fortschritt gefeiert, doch viele Kameras sind defekt oder schlecht platziert. Taschendiebstahl und Jetski-Betrug bleiben Alltag in Pattaya. Besonders in belebten Gegenden wie der Walking Street fühlen sich Besucher oft schutzlos.
Die Touristenpolizei ist zwar sichtbar, aber ihre Effektivität wird angezweifelt. Für viele Ausländer ist der Schutz mehr Schein als Sein, und das Vertrauen in die Behörden schwindet.
Verkehrschaos: Einbahnstraßen verwirren
Das Verkehrsnetz in Pattaya sorgt für Kopfschütteln. Besonders die Einbahnstraßen, wie in der Soi Diana, verwirren Einwohner und Touristen gleichermaßen. „Man fühlt sich wie in einem Labyrinth“, beschwert sich ein niederländischer Expat.
Unklare Beschilderungen und chaotische Verkehrsflüsse erhöhen das Unfallrisiko. Fußgängerüberwege sind oft schlecht markiert, und Ampeln wirken wie bloße Dekoration. Die Stadt hat zwar Pläne zur Verkehrsoptimierung angekündigt, doch konkrete Verbesserungen bleiben aus.
Für viele ist der Verkehr ein Symbol für die allgemeine Misswirtschaft. Die Frustration wächst, da die Behörden scheinbar nicht bereit sind, das Chaos anzugehen. Wer in Pattaya unterwegs ist, braucht starke Nerven.
Immobilienbetrug: Ein wachsendes Problem
Ein besonders heikles Thema ist der Immobilienbetrug, der in Pattaya zunimmt. Viele Ausländer berichten von verlorenen Kautionen oder betrügerischen Mietverträgen. „Miete niemals langfristig, ohne den Vertrag genau zu prüfen“, rät ein erfahrener Expat.
Dubiose Makler nutzen die Unwissenheit von Neuankömmlingen aus, und die Behörden greifen selten ein. Besonders betroffen sind Langzeitbewohner, die sich in Pattaya niederlassen wollen. Die Fälle von Betrug häufen sich, und die Stadtverwaltung scheint überfordert.
„Ich habe meine Kaution nie zurückbekommen“, klagt ein schwedischer Rentner. Die Unsicherheit im Immobilienmarkt trägt dazu bei, dass immer mehr Ausländer die Stadt verlassen. Vertrauen ist hier ein rares Gut.
Drogenprobleme: Keine Lösung in Sicht
Drogenkonsum ist ein offenes Geheimnis in Pattaya. Trotz der Versprechen der Behörden, gegen den Drogenhandel vorzugehen, bleibt das Problem allgegenwärtig. „Man sieht Dealer in den Seitenstraßen, und niemand tut etwas“, sagt ein Schweizer Resident.
Besonders in touristischen Gebieten wie der Walking Street ist der Drogenkonsum sichtbar. Die Expat-Community fordert mehr Kontrollen und präventive Maßnahmen, doch die Umsetzung bleibt schleppend.
Viele fühlen sich von den Behörden ignoriert. Die fehlende Durchsetzung von Gesetzen schürt die Unsicherheit und verstärkt den Eindruck, dass Pattaya seine Probleme nicht ernst nimmt. Für viele Langzeitbewohner ist dies ein weiterer Grund, die Stadt zu verlassen.
Fehlender Nahverkehr: Ein echtes Ärgernis
Ein weiterer Kritikpunkt ist das Fehlen eines zuverlässigen Nahverkehrs. Während Touristen oft auf Taxis oder Roller angewiesen sind, gibt es keine regelmäßige Busverbindung, etwa zum Flughafen U-Tapao.
„Ein Busservice würde so vieles erleichtern“, sagt ein französischer Expat. Die Abhängigkeit von privaten Anbietern treibt die Kosten in die Höhe und macht die Mobilität für viele zur Herausforderung. Die Stadtverwaltung hat zwar Pläne für ein besseres Verkehrssystem angekündigt, doch konkrete Fortschritte sind nicht in Sicht. Für Langzeitbewohner ist dies ein weiteres Zeichen von Missmanagement. Eine moderne Stadt braucht einen funktionierenden Nahverkehr – Pattaya bleibt hier weit zurück.
Expat-Exodus: Pattaya verliert Vertrauen
Die wachsende Frustration führt zu einem stillen Exodus. Immer mehr Langzeitbewohner verlassen Pattaya und ziehen nach Malaysia, Vietnam, auf die Philippinen oder nach Kambodscha. „Wir Farangs gehen alle weg“, ist ein oft gehörter Satz in Online-Foren.
Der Tourismus ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor, doch die Abwanderung erfahrener Ausländer könnte langfristige Folgen haben. Viele fühlen sich von der Stadtverwaltung nicht gehört und sehen keine Verbesserung in Sicht.
„Pattaya war einmal ein Paradies, aber jetzt ist es nur noch Chaos“, klagt ein deutscher Rentner. Die Stadt riskiert, ihre internationale Community zu verlieren, wenn sie die Probleme nicht ernsthaft angeht. Die Zeit für echte Lösungen läuft ab.