Bettelnde Touristen: Frech oder frei?

„Begpacker“: Westliche Touristen betteln sich durch Asien – und ernten Wut!

Früher waren Backpacker Abenteurer, Weltentdecker, freie Geister. Heute sieht man sie immer häufiger mit Pappschildern an Straßenecken in Bangkok, Bali oder Hanoi: „Hilf mir, die Welt zu sehen!“ Die neue Generation der „Begpacker“ (eine Mischung aus Bettler und Backpacker) finanziert ihre Reisen durch Buskerei, Betteln oder den Verkauf von Billig-Schmuck – und sorgt für hitzige Debatten.

Romantik oder Respektlosigkeit?

Auf der einen Seite stehen die Traumtänzer: „Wer mit Gitarre oder Handarbeit sein Reisebudget aufbessert, macht doch nichts falsch“, argumentiert Will Hatton, Gründer des Blogs The Broke Backpacker. Auf der anderen Seite die Empörten: „Wie kann man in Ländern betteln, in denen Einheimische mit 5 Euro am Tag auskommen müssen?“, fragt ein wütender Kommentar auf Twitter.

Der große Unterschied: Busking vs. Betteln

In London oder Berlin gilt Straßenmusik als Kunst. In Asien wirkt es oft privilegiert und taktlos, wenn wohlgenährte Touristen aus reichen Ländern um Kleingeld bitten. Besonders absurd: Viele „Begpacker“ besitzen teure Smartphones, Kameras und Flugtickets – während sie vor Suppenküchen sitzen, die eigentlich für Obdachlose gedacht sind.

Skandale und Gesetzesbrüche

Immer wieder geraten „Begpacker“ mit dem Gesetz in Konflikt:

  • Ein Brite auf Koh Phangan wurde verhaftet – er bettelte, obwohl er wegen Drogenbesitzes gesucht wurde.
  • In Hongkong schliefen Backpacker in McDonald’s-Filialen, bis die Polizei einschritt.
  • In Bali werden Bettel-Touristen mittlerweile von Einheimischen angefeindet.

Neue Variante:
Digitales Betteln

Statt Pappschilder gibt es jetzt Crowdfunding-Kampagnen: „Finanziert meine Weltreise, ich poste schöne Fotos!“ Ein deutsches Paar sammelte so Geld für eine Afrika-Tour – und erntete Shitstorms.

Thailand setzt auf Luxus
Kein Platz mehr für „Begpacker“?

Während Vietnam und Hongkong noch gelassen reagieren, will Thailand hochwertigen Tourismus. Die Tourismusbehörde wirbt mit Wellness-Resorts und Premium-Angeboten – da ist für bettelnde Rucksacktouristen kein Platz mehr.

Reisen ja – aber mit Respekt!

Die Welt zu bereisen ist ein Privileg – aber kein Grund, die Gastfreundschaft armer Länder auszunutzen. Wer wirklich „frei“ sein will, sollte mit eigenem Geld reisen – oder zu Hause bleiben.

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